Funktionen der Haut
Was sind die Hauptfunktionen der Haut?
Mit einer Gesamtoberfläche von etwa 1,8 m² und einem Gesamtgewicht von ungefähr 11 kg ist unsere Haut das größte menschliche Organ. Die Haut bestimmt nicht nur unser Erscheinungsbild und unser Aussehen, sondern erfüllt auch andere wichtige Funktionen:
Schutz
Unsere Haut ist ein Schutzschild, der uns vor:
• Mechanischer Beeinflussung wie z.B. Druck und Stöße
• Thermischer Beeinflussung wie Hitze und Kälte
• Umwelteinwirkungen wie Chemikalien, UV-Strahlen der Sonne und Bakterien
beschützt.
Regulation
Die Haut reguliert unsere Körpertemperatur. Durch die Produktion von Schweiß, der auf der Hautoberfläche verdunstet, werden wir gekühlt.
Der fünfte Sinn
Neben den Sinnen des Riechens, Schmeckens, Sehens und des Hörens ist der Tastsinn einer der wichtigsten Körpersinne. Ohne ihn würden wir nicht die sanfte Berührung einer geliebten Person, die Wärme einer heißen Tasse Kaffee oder den Wind in unserem Gesicht fühlen können. Dieser Sinn wird uns durch verschiedene Zellen und Nervenendigungen in der Haut ermöglicht, die Impulse an unser zentrales Nervensystem senden.
Epidermis
Diese Schicht wird auf der Oberfläche der Haut sichtbar. Sie besteht aus Zellen, Keratozyten genannt, die aufeinander geschichtet sind und verschiedene Unterschichten bilden. Die Keratozyten werden in der Tiefe der Schicht gebildet und wandern nach oben, wo sie an der Hautoberfläche als tote Zellen abgeschilfert werden. Somit erneuert sich diese Schicht ständig selbst, indem sich die lebenden Zellen zu toten, harten, abgeflachten Zellen verwandeln. Melanozyten und Langerhans Zellen sind andere wichtige Zellen, die in der Epidermis gefunden werden und spezielle Funktionen erfüllen:
• Melanozyten
Diese Zellen produzieren einen dunklen Pigmentfarbstoff, das sogenannte Melanin, der für die Hautfarbe verantwortlich ist und UV-Schutz bietet. Sie sind im Grund der Epidermis lokalisiert.
• Dendritische (Langerhans) Zellen
Diese Zellen tragen zur epidermalen Immunabwehr bei. Sie nehmen Fremdmaterial auf, das die Epidermis durchdringt, und wandern aus der Haut, um das Immunsystem zu stimulieren.
• Basalzellen
Das sind kleine Zellen, die auf dem Grund der Epidermis gefunden werden. Früher glaubte man, dass Basalzellkarzinome von diesen Zellen abstammten. Als man dies schrieb, nahm man an, dass sich Basalzellkarzinome aus undifferenzierten Zellen aus der Basalschicht entwickelten.
Dermis
Die Dermis besteht hauptsächlich aus Bindegewebe und ist viel dicker als die Epidermis. Sie ist für die Flexibilität und die mechanische Widerstandsfähigkeit der Haut verantwortlich und trägt zur Regulation der Körpertemperatur bei. Die Dermis versorgt die gefäßlose Epidermis mit Nährstoffen mit Hilfe ihres Gefäßnetzwerkes. Sie besitzt Sinnesorgane für Berührung, Druck, Schmerz und Temperatur (Meißner Tastkörperchen, Pacini Körperchen, freie Nervenendigungen), sowie Blutgefäße, Nervenfasern, Talg- und Schweißdrüsen und Haarfollikel.
• Blutgefäße
Das sind winzige Röhren, durch die Blut zirkuliert. Die Blutgefäße versorgen die Haut mit frischem Blut, das Nährstoffe und Sauerstoff enthält und Abfallprodukte abtransportiert.
• Meißner Tastkörperchen
Diese Berührungsrezeptoren sind besonders wirkungsvoll, um sanfte Berührungen und weich, fließende Bewegungen zu erkennen.
• Pacini Körperchen
Pacini Körperchen dienen als Rezeptoren für tiefen Druck und Vibration.
• Freie Nervenendigungen
Freie Nervenendigungen sind sensibel gegenüber Schmerz, Temperaturveränderungen und Juckreiz. • Nervenfasern Nervenfasern leiten Informationen fort.
• Talgdrüsen
Talg- oder Balgdrüsen sind kleine sackartige Organe, die Sebum absondern. Diese ölige Substanz ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der Haar und Haut reguliert. Talgdrüsen werden am ganzen Körper gefunden, aber sie sind in größerer Anzahl an der Kopfhaut und um Stirn, Kinn, Wangen und Nase zu finden.
• Schweißdrüsen
Das sind Schweiß produzierende Strukturen, die aus einem Einzelrohr, einem spiralförmigen Körper und einem oberflächlichen Ausführungsgang bestehen. Sie tragen zur Wärmeregulation bei, indem sie die Haut durch Schweißbildung kühlen.
• Haarfollikel
Haarfollikel sind Gebilde, die aus epidermalem Gewebe in die Dermis eingewachsen sind und Haare produzieren. Sie sind über den ganzen Körper verteilt außer an den Handinnenflächen, Fußsohlen sowie an den Lippen. Wenn der Körper kalt wird, stellen sich die Haare mit Hilfe des Musculus arrector pili auf, schließen die Poren und halten die Wärme im Inneren.
• Musculus arrector pili
Dieser kleine Muskel ist an der Basis des Haarfollikels befestigt. Wenn er durch Kälte oder Angst stimuliert wird, drückt er den Follikel hoch und verursacht damit, dass er aufrecht steht.
Subkutis
Die Subkutis unterhalb der Dermis besteht aus lockerem Bindegewebe und viel Fett. Sie fungiert als schützendes Polster und hilft, den Körper durch die Überwachung von Wärmegewinn und -verlust zu isolieren. Nicht alle Autoren betrachten diese Schicht als Teil der Haut, aber sie hat definitiv einen starken Einfluss darauf, wie die Haut aussieht.
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